Frisch sanierter Wappenstein erinnert an Schloss Reuschenberg
Leverkusen: Frisch sanierter Wappenstein erinnert an Schloss Reuschenberg
Eines der wenigen Erinnerungsstücke an Schloss Reuschenberg, der Allianzwappenstein, ist nun saniert und an der Kevelaerkappelle angebracht. FOTO: UM
Leverkusen. Neben dem heutigen Reiterhof in Bürrig stand früher das Schloss Reuschenberg, das urkundlich schon im Jahr 1400 erwähnt wurde. Heute erinnert nur noch der unter Denkmalschutz stehende Alianzwappenstein der Grafenfamilie von Fürstenberg-Stammheim an das historische Bauwerk. Und der befindet sich seit den 1960er Jahren in der östlichen Giebelwand der Kevelaerkapelle an der Stephanusstraße, in der heute das Pfarrbüro der Großgemeinde St. Stephanus untergebracht ist. Wind und Wetter haben diesem Wappenstein in den letzten 50 Jahren so stark zugesetzt, dass er restauriert werden musste. Von Monika Klein
 

Denkmalpfleger Gregor Schier vermittelte einen Steinmetz und nahm das Arbeitsprotokoll in Verwahrung. So können spätere Generationen bei erneuter Restaurierung nachlesen, welche Materialien im Jahr 2017 benutzt worden sind. Stefan Gloßner aus Bergisch Gladbach hat den Wappenstein gereinigt, kleinere Schäden ausgebessert und die Oberfläche mit einem Schutz versehen. Nun fand die offizielle Übergabe an Pfarrei und den Förderkreis St. Stephanus, der rund 2500 Euro für die Finanzierung eingesammelt hat. Zum eigenen Anteil gaben der Brauchtumsverein JGK Fidelio, die St. Sebastianus Schützenbruderschaft und die Sparkasse Leverkusen etwas dazu. Die Sparkasse stiftete dabei gleich noch einen Betrag, der für die Erneuerung der Bank neben dem "Treuen Husar", den der Leverkusener Bildhauer Kurt Arentz geschaffen hat. Auch der erinnert an das Schloss, das häufig den Besitzer wechselte. Anfang des 19. Jahrhunderts wohnte dort Freiherr von Mylius, der das Lied "Es war einmal ein treuer Husar" geschrieben hat.

Danach kam das Anwesen in den Besitz der Grafenfamilie von Fürstenberg-Stammheim, deren Wappen dann den Giebel über dem Eingang des Schlosses schmückte. 1961 kaufte die Stadt das stark heruntergekommene Schloss Reuschenberg an, um sieben Jahre später festzustellen, dass eine Restaurierung zu kostspielig wäre und den Abriss beschloss. Damit ging auch ein Stück Bürriger Heimatgeschichte verloren. Der Turm war beispielsweise alljährlich der Ort, wo am 30. April die Maipaare ausgerufen wurden. "Das war immer spannend", erinnert sich Förderkreis-Vorsitzende Waltraud Wiechers, die das Spektakel als Jugendliche erlebte. "Da wurden die Namen von ungebundenen Mädchen und Jungen ausgerufen, von denen man glaubte, dass sie zusammenpassten. Der Junge musste den Maibaum setzen und das Mädchen zum Maiball abholen." Wahrscheinlich sei gelegentlich Bestechung in alkoholischer Form im Spiel gewesen. Veranstalter war der Brauchtumsverein JGK Fidelio, der sich auch dafür einsetzte, den Wappenstein zu retten und an einer anderen Stelle im Ort einzubauen.

Man entschied sich für die ehemalige Marienkapelle. So kam es, dass nun die Kirche für die Pflege des Denkmals verantwortlich ist. Neben Wappen und Treuem Husar erinnert noch der Grabstein von Mylius am Pfarrhaus an die Geschichte des Schlosses Reuschenberg, von dem Postkartenansichten im Internet zu finden sind.
 
Quelle: RP

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